Veranstaltungshinweis

THE POWER OF ARTS AND CULTUR

 


 

DANKE, TATA TUTU!

Desmond Tutu war bis zuletzt eine Inspiration – für den Widerstand gegen Apartheid früher, für die Sehnsucht nach einem gerechteren Südafrika heute. Unser Freund und Kollege Lutz van Dijk kennt ihn seit Jahrzehnten – ein persönlicher Rück- und Ausblick aus seiner Feder ist in der taz erschienen:

Südafrika – Tata Tutu Nachruf (taz 31-12-2021)

 


 

Siyaphambile nje?!  Are we going forward?!

South Africa Form NRW – Thursday, 16th of December 2021 – 18:00 o`clock
It´s 27 years Post-Apartheid and on the 16th of December South Africa will celebrate yet another reconciliation day. As the topic of our meeting indicates we will be looking on where the so called rainbow nation is a country from different perspectives and voices of speakers from South Africa.
18:00 o`clock Introduction – Bongani Justice Makhubela and Vera Dwors
18:15 o`clockImelda Felizitas Philistas Khumalo
(former Manager, Consultant, Entrepreneur)
How did the evolution of SA’s party-political landscape influence the direction and shape the destiny of this rainbow nation? (Q and A included)
18:45 o`clockKgothatso Brucely Shai
(Professor and Head of the Department of Cultural & Political Studies at the University of Limpopo in South Africa)
Rethinking the South African idea of the „rainbow nation“ in the age of Covid-19 (Q and A included)
19:15 o`clock – 10min Break
19:25 o`clockSiphilangenkosi Sipho Dlamini
(Political Science Student in the University of Freestate, Activist, Youth leader and an Author)
How the future looks like for the youth in South Africa (Q and A included)
19:45 o`clock – open discussion
20:00 o`clock – Closure
Please use this link to enter the meeting – if you have any problems, please contact 0173.5193050:
https://us02web.zoom.us/j/81632573274?pwd=cVZkTFZiY3hjNlhUMWFCZ1Z5bjNNUT09
Meeting-ID: 816 3257 3274  / Kenncode: 339837
We are looking forward to a vivid meeting and an exciting discussion!
Bongani Justice Makhubela and Vera Dwors

 

Stadtgespräch mit Lutz van Dijk aus Kapstadt:
Südafrikas letzter weißer Präsident wird nur privat beigesetzt. Tief sitzt in seiner Heimatstadt der Zorn derer, deren Leid er nicht sah“

Lesenswert: Der neue aktuelle Artikel von Dr. Lutz van Dijk zum Tode von Frederik Willem De Klerk – dem letzten weißen Präsidenten Südafrikas am 11. Novembern in der taz.


Postkoloniale Sicht auf Erinnerung und Geschichtsvermittlung Kritik des deutschen Kolonialismus

Lesung / Veranstaltungshinweis am Dienstag, den 9. November um 19:00 Uhr
im LeseRaum in der Akazienallee, Buchhandlung Proust, Am Handelshof 1, 45127 Essen

Unsere heutigen wirtschaftlichen und kulturellen Strukturen sind eng mit der kolonialen Geschichte Deutschlands und Europas verbunden. Der deutsche Kolonialismus hat Spuren hinterlassen, doch vieles von dem, was für ein Verständnis unserer gegenwärtigen globalisierten Welt und der einzelnen Städte von Bedeutung ist, schlummert in Archiven oder gar in privaten Sammlungen. Henning Melbers Buch soll dazu beitragen, diese Strukturen mit wissenswerten Informationen und Analysen aufzudecken. Zu Wort kommen diesbezüglich Autoren aus den früheren Kolonien, insbesondere in Afrika. Sie veranschaulichen, wie die koloniale Herrschaft vor Ort durchgesetzt wurde und welche Folgen politische Umbrüche, Plantagenwirtschaft, Gewalt und Ausbeutung hatten. Zudem stellen sie konkrete Bezüge zu Deutschland her. Dem Erinnern an das koloniale Erbe wird in dem Buch ebenfalls viel Bedeutung beigemessen, was sowohl die Vermittlung an Schulen als auch die Diskussion über Denkmäler betrifft. Ein hochaktuelles Thema, das Prof. Henning Melber aus Namibia und Prof. Albert Gouaffo aus Kamerun erörtern werden. Diskutant ist Serge Palasie, Eine-Welt-Promotor in Düsseldorf, der zur Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus arbeitet.

Anmeldungen bitte an: christine.link@exile-ev.de

Das Buch liefert Informationen, Analysen und Impulse, die in anschaulicher und fundierter Weise Kenntnisse und Anregungen vermitteln, die zur intensiveren Beschäftigung mit dem deutschen Kolonialismus motivieren und befähigen. Der Band bietet Anregungen und Handreichungen zur Sensibilisierung für eine angemessenere Befassung mit dem Kolonialismus und seinen Folgen im Denken und Handeln für den Schulunterricht und der Darstellung im öffentlichen Raum. Beitragende sind neben Wolfgang Geiger und Henning Melber: Albert Gouaffo, Israel Kaunatjike, Yann LeGal, Dörte Lerp, Susann Lewerenz, Mnyaka Sururu Mboro, Hermann Mückler, Frank Schweppenstette, Richard Tsogang Fossi und Dotsé Yigbe.

(Wolfgang Geiger / Henning Melber (Hrsg.) Brandes u. Apsel Verlag, Frankfurt a.M.  2021, 24,90 €, ISBN 9783955583071)

Zu den Verbrechen der Kolonialmächte und zu der Frage, ob die Verantwortung für den Völkermord verjährt, äußert sich Henning Melber im Podcast WORTWECHSEL, Beitrag vom 18.06.2021, auf deutschlandfunkkultur.de:

Der deutsch-namibische Politologe Henning Melber wertet das Abkommen als Beleidigung, die vorgesehene Zahlung sei in ihrer Höhe eine »Peinlichkeit«. Historisches Unrecht lasse sich nie in Geld aufwiegen, kein einziges Menschenleben. Aber das Zeichen für Reue, Sühne und Entschuldigung müsse materielle Konsequenzen haben. Er könne keine Summe festlegen, sagt Melber. Aber die nun im Abkommen zugesagten 1,1 Milliarden Euro in 30 Jahren seien genau das, was Deutschland in den letzten 30 Jahren an Entwicklungshilfe nach Namibia überwiesen habe. In Relation zu milliardenschweren Infrastrukturprojekten wie dem Berliner Flughafen sei das zu wenig. Bundesaußenminister Maas habe sie eine finanzielle »Geste« genannt. In Verbindung mit dem Eingeständnis des Völkermords sei aber genau das eine Beleidigung, so der Wissenschaftler vom Nordic Africa Institute in Uppsala. […] Henning Melber betont: »Wir reden über koloniale Vergangenheit. In Namibia ist dies nicht Geschichte. In Namibia ist der Kolonialismus Gegenwart. Er zeigt sich täglich, wenn die Menschen an eingezäunten Farmen in weißem Besitz vorbeikommen.«  […] Und wie steht es um den Zusammenhang zwischen Rassismus und Kolonialismus? Die »koloniale Amnesie« sei in der deutschen Gesellschaft immer noch präsent, sagt der deutsch-namibische Politologe Melber. »Wir sind weiter geprägt vom kolonialen Blick.«


 

„ONS-STADT“ eine Fotoausstellung des südafrikanischen Fotografen Phil Buffiet zeigt die verschiedenen Perspektiven Kapstadts auf „unsere Stadt“, auf „Heimat“ und den Tafelberg. Capetopia e.V., ein gemeinnütziger Verein aus Hagen, der sich für eine Utopie, für gesellschaftlichen Wandel in der Region Kapstadt hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit, mehr Nachhaltigkeit und mehr Sicherheit für die Bürger*innen vor Ort in Kapstadt stark macht, organisiert die Ausstellung.

Sie findet vom 20.08.2021 bis zum 04.09.2021 in den Räumlichkeiten des CePulse, einem sozio-kulturellen Raum auf der Lange Straße 35 in Hagen-Wehringhausen statt. Zum Programm zählen eine Eröffnungs-Vernissage am Freitag, dem 20.08. von 18-21 Uhr, eine Finissage am 04.09.2021 von 18-21 Uhr.

Ein weiterer inhaltlicher Programmpunkt kommt aus den Reihen des Südafrika Forum NRW: Shosholoza – Südafrika bewegt sich weiter! am Freitag, den 27. August 2021 – von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr

Südafrika erfährt derzeit wenig positive Aufmerksamkeit in den Medien. Von den schwersten Unruhen seit dem Ende der Apartheit ist die Rede und es geht um die dramatischen Folgen der COVID-19-Pandemie für das Land. Doch Südafrika ist mehr, als uns die Schlagzeilen in den letzten Wochen vermitteln – es ist die Heimat von fast 60 Millionen Menschen, die seit der Unabhängigkeit 1994 trotz allen Widrigkeiten Tag für Tag um Gerechtigkeit und Chancengleichheit kämpfen und für die einzigartige Rainbow Nation stehen.

Südafrika und NRW verbindet seit langem ein breites Spektrum partnerschaftlicher Zusammenarbeit und Kooperationen. Die unterschiedlichsten Akteur*innen – wie zivilgesellschaftliche Institutionen, Wissenschaft und Wirtschaftsunternehmen, Bildungseinrichtungen, Sportvereine, Künstler*innen und Kulturschaffende – sind in diesem lebendigem Austausch aktiv. Die Themen, um die es dabei geht, sind genauso abwechslungsreich und vielschichtig, wie das Land am Kap der Guten Hoffnung. Seit vielen Jahren vernetzt das Südafrika Forum NRW Menschen und Ideen – darüber berichtet Vera Dwors, Fachstelle Südafrika im Promotor*innen-Programm NRW, und freut sich auf einen spannenden Austausch und interessierte Fragen.

Die aktuellen Öffnungszeiten und das aktuelle Angebot an Programmpunkten ist einzusehen auf den Social-Media Kanälen (Facebook: capetopiaorg), der Websitewww.capetopia.org oder per Email an mail@captopia.org anzufragen.


Nachruf auf Sibongile Khumalo

Diese Nachrufe erinnern an die bekannte südafrikanische Sängerin Sibongile Khumalo, die Musik und Gesang studierte, bei Nelson Mandelas Amtseinführung 1994 sang und sowohl durch klassische Werke (Lieder von Brahms, Schubert) und Opern (unter anderem Carmen von Bizet) als auch durch Jazz und südafrikanische Opern in Verbindung mit traditioneller Musik berühmt wurde:

http://www.thepresidency.gov.za/national-orders/recipient/sibongile-khumalo-1957-%E2%80%93

https://africasacountry.com/2021/02/hamba-kahle-sibongile-khumalo

https://theconversation.com/sibongile-khumalo-the-transformative-singer-who-built-an-archive-of-south-african-classics-154484

https://www.theafricareport.com/62955/sibongile-khumalo-voice-of-the-new-south-africa-dies-at-63/

https://www.sowetanlive.co.za/s-mag/2021-01-29-7-things-you-didnt-know-about-sibongile-khumalo/

„Gimme Hope Jo´anna!?“

Südafrika und NRW in der Coronakrise

Wie können Wirtschaftskooperation und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zur Bewältigung der Situation beitragen?

Am Dienstag, den 10. November 2020 um 18:30 Uhr (virtuell)

Wir freuen uns, dass unser „virtuelles Podium“ nun vollständig ist. Neben Dr. Lutz van Dijk, Journalist und Autor aus Kapstadt, Dr. Ulrich Möller, Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche von Westfalen, und Dr. Almud Pollmeier, Südafrikahilfe e. V. , wird auch Frank Aletter – LL.M. Deputy CEO Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika – an der Diskussion teilnehmen. Er wird sich aus Johannesburg dazu schalten. Keynote-Speaker der Veranstaltung ist Dr. Mark Speich, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen und für ein Grußwort konnten wir Dietmar Brockes, Vorsitzender des Fachausschuss für Europa und Internationales des Landtags NRW, gewinnen.

Lutz van Dijk und Frank Aletter bieten uns einen aktuellen Blick nach Südafrika. Am Kap der Guten Hoffnung begann am 21. März eine der weltweit striktesten Ausgangssperren. Die Ökonomie stand still, Millionen Menschen verloren ihre Jobs. Fast der gesamte informelle Sektor, wie der Handel auf Märkten und in den Straßen, brach über Nacht zusammen. Wie steht das Land heute da? Was sind die Folgen für wirtschaftliche Beziehungen mit Südafrika? Welche Rolle kann zivilgesellschaftliches Engagement spielen?

Moderation: Gabriela Schmitt, Sprecherin des Südafrika Forum NRW, und Vera Dwors, Fachstelle Südafrika – die Veranstaltung wird gemeinsam realisiert von Engagement Global NRW Außenstelle Düsseldorf, Eine Welt Netz NRW, Eine Welt Forum Düsseldorf, Eine Welt Beirat Düsseldorf und dem Südafrika Forum NRW.

Anmeldungen sind weiterhin möglich – bitte bis 06. November an folgende Email: vera.dwors@moewe-westfalen.de – die Einwahldaten für den virtuellen Konferenzraum stellen wir nur den angemeldeten Teilnehmer*innen zur Verfügung.

Am Freitag, den 6. November 2020, um 10 Uhr bieten wir im Vorfeld der Veranstaltung bei Bedarf eine kurze Einführung (zirka 15 Minuten) in ZOOm-Meeting an. Eine Teilnahme ist ohne Voranmeldung unter dem folgenden Link https://us02web.zoom.us/j/82911024639?pwd=Q0tpbkd1Z0xmQVUxVzNVeURWbXdYdz09 (Meeting ID 829 1102 4639, Kennwort 890872) möglich.

Bei technischen Problemen NUR am Tag der Veranstaltung ab 18:00 Uhr hilft unsere „Hotline“: 0176 21240083.

Wir sind sehr gespannt auf die Beiträge und die anschließende Diskussion!


 

Acht Jahre Marikana und immer noch keine Gerechtigkeit!

Neuer NEWSLETTER von PLOUGH BACK THE FRUITS

Am vergangenen Sonntag jährte sich das Marikana Massaker – vor acht Jahren traten Arbeiter*innen des Platinminenbetreibers LONMIN in einen Streik und forderten ein Gespräch mit dem Management des Unternehmens, um ihr Anliegen nach menschenwürdiger Bezahlung für die Arbeit unter Tage direkt vorbringen zu können. Nach zehn Tagen beendete die südafrikanische Polizei den Streik mit dem ersten Polizeimassaker im Südafrika der Postapartheidära. Am 16. August 2012  fielen diesem gewalttätigen Einsatz 34 Männer zum Opfer – unter dem Link der aktuelle Newsletter von PLOUGH BACK THE FRUITS der Kirchlichen Koordinierungsstelle  mit wichtigen Beiträgen von Boniface Mabanza, der KASA (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika), Bischof Johannes Seoka und Daniel Selwyn, Marikana Solidarity Collective (London): http://basflonmin.com/home/de/?na=v&nk=51-21d2c04529&id=10


 

Denis Goldberg

– ein Leben für Freiheit und Gerechtigkeit

Am 29. April 2020 verstarb Denis Theodore Goldberg in Hout Bay, Südafrika.

Damit verliert die Regenbogennation am Kap der guten Hoffnung einen wichtigen Zeitzeugen aus dem Widerstand gegen die rassistische Minderheitenregierung. Auch das Südafrika Forum NRW trauert um diesen couragierten und klugen Menschen. Denn über viele Jahre war Denis Goldberg zu Gast in Nordrhein Westfalen und in vieler Hinsicht mit dem Südafrika Forum NRW verbunden. Er berichtete in Schulen, Bildungszentren für Erwachsene und Eine-Welt-Foren über die jüngere Geschichte und die politische Entwicklung in Südafrika. Als guter Redner, der perfekt Deutsch sprach, ließ er zahlreiche Menschen auch an seinem bewegten Leben teilhaben.

Er war einer der letzten noch lebenden Apartheidgegner, die beim Rivonia-Prozess 1963/64 zusammen mit Nelson Mandela zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Während Mandela mit allen anderen schwarzen Verurteilten auf die Gefängnisinsel Robben Island vor Kapstadt gebracht wurde, kerkerte das rassistische Unrechtsregime den Bauingenieur Goldberg in einem Gefängnis für Weiße in Pretoria 22 Jahre ein. Dort mußte er sogar einige Jahre in einer Zelle neben dem Exekutionsplatz ausharren.

Denis Goldberg war am 11. April 1933 in Kapstadt geboren worden. Seine Großeltern waren vor anti-semitischen Pogromen im zaristischen Rußland aus dem Baltikum geflohen und kamen über London in die Tafelbucht. Während seine Mutter in einer Textilfabrik als Näherin Arbeit fand, verdiente sein Vater durch den Transport von Baumaterial Geld für den Unterhalt der kleinen Familie. Beide Eltern vermittelten Denis und seinem älteren Bruder menschliche Werte, vor allem Gerechtigkeit.

An diesen Leitlinien orientierte Denis Goldberg sein Leben, beispielsweise wirkte er an der nicht-rassistischen Modern Youth Society und am Congress of Democrats mit, der im Rahmen des Congress of the People 1955 die Freiheitscharta mit erarbeite. Im gleichen Jahr beendete Denis Goldberg sein Studium als Bauingenieur, 1957 trat er der Südafrikanischen Kommunistischen Partei bei und vier Jahre später entschied er sich, mit seinen technischen Kenntnissen Sabotageakte von uMkhonto we Siswe zu unterstützen – der militanten Untergrundorganisation des African National Congress (ANC).

Nachdem Denis Goldberg 1985 aus der Haft entlassen wurde, ging er für kurze Zeit nach Israel und dann nach London zum dortigen Exil-ANC. Als Referent über das rassistische Apartheidregime war er in Europa und in Nordamerika sehr gefragt, so förderte er die internationale Solidarität mit der unterdrückten schwarzen Bevölkerungsmehrheit in Südafrika.

Nach den ersten demokratischen Wahlen in Südafrika 1994 gründete Denis Goldberg 1995 die Nichtregierungsorganisation Community Health Education and Reconstruction Training (Community H.E.A.R.T) in London, sie sammelte Spenden für Schulen, Frauen- und Gesundheitszentren in Südafrika. In NRW, konkret in Essen, koordinierten frühere Anti-Apartheidaktivist*innen ab 1996 diese Unterstützungsarbeit.

Ab 2002 beriet Denis Goldberg für einige Jahre das Wasserministerium in Südafrika. Anschließend widmete er sich der gesellschaftlich verbindenden Kulturarbeit und legte den Grundstein für das House of Hope Arts and Culture Education Centre in Hout Bay – unweit des Kaps der guten Hoffnung. Es fördert die musikalische und künstlerische Bildung benachteiligter Kinder. Zudem verbindet es zuvor getrennte gesellschaftliche Gruppen und handelt damit ganz im Sinne von Denis Goldberg. Der Denis Goldberg Legacy Foundation Trust orientiert sich an den Zielen, für die dieser warmherzige Mensch zeitlebens gekämpft hat und für die er mit hohen staatlichen Orden ausgezeichnet wurde. Mehrere Universitäten verliehen ihm auch die Ehrendoktorwürde. Nun obliegt es allen, die in ihn in Südafrika, in NRW, im Südafrika Forum NRW und darüber hinaus kennenlernten, die Erinnerung an diesen wichtigen Zeitzeugen zu bewahren.

Wir danken Dr. Rita Schäfer, die auf Bitte des Beirats und der Geschäftsstelle des Südafrika Forum NRW diesen Nachruf verfasst hat! Foto: Peter Kollings / proust, Essen

Weitere Worte des Gedenkens, Stationen seines Lebens und sein Vermächtnis – also seine Stiftungen – unter folgenden Links:

https://exile-ev.de/sites/default/files/Nachruf%20Denis%20Goldberg%20Exile.pdf

https://exile-ev.de/sites/default/files/Nachruf%20Denis_Ruth%20Weiss%20-%20Gehe%20gut%20in%20die%20Nacht.pdf

 

Denis Goldberg: Man of integrity, freedom fighter and true mensch

https://www.sahistory.org.za/people/denis-theodore-goldberg

https://www.assoziation-a.de/dokumente/Goldberg_Der_Auftrag.pdf

https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=hPqa18xPmZc&feature=emb_logo

 

 

His family and the Denis Goldberg Legacy Foundation Trust are very sad to announce that Denis Goldberg passed away just before midnight on Wednesday 29 April 2020. His was a life well lived in the struggle for freedom in South Africa. We all will miss him.


 

Wir laden das Südafrika Forum NRW herzlich ein zu dem Abschlusskonzert am 7. März 2020 in Soest im Kulturhaus Alter Schlachthof im Rahmen der 43. Soester Jazznacht ab 19:00 Uhr- hier spielt die eigens für diese Begegnung gegründete Burning Big Band als Ergebnis des Projektes Roots of Music

Roots of Music – sounds of sustainability will aufzeigen, wie durch kulturelle und künstlerische Bildung ein Beitrag zur Wertschätzung kultureller Vielfalt und antirassistischer Arbeit geleistet werden kann. Armut und soziale Ausgrenzung führen in beiden Ländern –  Südafrika und Deutschland –  zur Verringerung der Teilhabe an künstlerischen Bildungsprozessen. Musikalische Ausdruckformen ermöglichen Empowerment und den Dialog auf Augenhöhe oder soll es hier besser heißen auf „Ohrenhöhe“? 12 Musikerinnen und Musiker aus Kapstadt werden ab dem 22. Februar bis zum 8 März in Soest sein und sich dort mit ihren jungen Musiker*innen aus dem Jazz und Klassik Bereich austauschen – aber auch (fast) mit der ganzen Stadt in Kontakt stehen. Schulbesuche, öffentliche Diskussionen, ein Empfang beim Bürgermeister und vieles mehr wird den Soester Bürger*innen den Diskurs über eine nachhaltige Entwicklung über die Weltentwicklungsziele vergegenwärtigen.

Wir freuen uns sehr, dass durch die Förderung des BMZ über Engagement Global der Austausch zur Bedeutung von Bildung für nachhaltige Entwicklung zwischen jungen Menschen aus Kapstadt und Soest möglich wird. Es findet im Rahmen der internationalen außerschulischen Begegnungsprojekte im Kontext der Agenda 2030 statt. Im Oktober werden die Soester Jugendlichen nach Kapstadt reisen und dort den direkten Dialog weiterführen, zwischenzeitlich stehen ihnen alle Möglichkeiten der sozialen Medien zur Kommunikation über die zur Verfügung – eine lebendige Zusammenarbeit auch über 10.000 Kilometer hinweg. Damit diesem intensiven Austausch nichts im Wege steht, gibt es im Hintergrund ein Team der Kooperationspartner des Institute for Music and Indigenous Arts Development, Cape Town,  Arbeit und Leben NRW DGB /VHS e.V. in Kooperation mit Music Ways e.V. und der Musikschule Soest – unterstützt von der Fachpromotorin Südafrika.

Kommt zahlreich und applaudiert der neuen Kooperation zwischen jungen Menschen aus Soest und Kapstadt auf dem Weg zu einer gemeinsamen Idee einer nachhaltigen Entwicklung! Anmeldung bitte an Gabriela Schmitt schmitt@aulnrw.de

 


 

Trübungen im Regenbogen – 25 Jahre nach der politischen Wende

1994 waren viele SüdafrikanerInnen in Feierlaune. Die Apartheid wurde offiziell abgeschafft, Nelson Mandela als erster demokratisch gewählter Präsident vereidigt. 25 Jahre später ist die Aufbruchstimmung Enttäuschungen gewichen. Armut, Ungleichheit und Gewaltstrukturen prägen das Land weiterhin. Diese Probleme erfordern differenzierte Analysen und umfassende Gegenstrategien, wie südafrikanische ForscherInnen und AktivistInnen erläutern.

von Rita Schäfer

Mehr dazu unter: https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/375_Fundamentalismus/schaefer

Cover

und in der November / Dezember Ausgabe der IZ3W.


 

REMINDER: Südafrika nach den Wahlen

Donnerstag, 27. Juni 2019, 18:30 h

Maxhaus, Schulstraße 11, 40213 Düsseldorf

Wir möchten Sie herzlich an die Veranstaltung

Südafrika nach den Wahlen vom 8. Mai 2019 –
bleibt alles beim Alten oder beginnt eine neue Reform-Ära?

erinnern.

Mit unseren Gästen

  • Hans-Werner Bussmann (ehem. deutscher Generalkonsul in Kapstadt)
  • Prof. Gareth Lubbe, Folkwang Universität der Künste (Südafrika/Essen)
  • Bongani Justice Makhubela aka BJ (Südafrika/Bielefeld)
  • Dr. Rita Schäfer, freiberufliche Wissenschaftlerin (Bochum/Bonn)
  • Martina Schwikowski, Journalistin (Deutsche Welle)

wollen wir über die aktuelle Situation in Südafrika nachn den Wahlen vom 8. Mai 2019 diskutieren. Mit von der Partie ist auch die Pantomime-Formation „Mime for Life“ aus der südafrikanischen Provinz Mpumalanga.Veranstalter sind das Eine Welt Forum Düsseldorf, der Eine Welt Beirat Düsseldorf, das Südafrika Forum NRW und das Eine Welt Netz NRW
in Kooperation mit der Katholischen Kirche in Düsseldorf.

Anmeldung ist noch möglich bis Mittwoch 26. Juni 2019

an:@duesseldorf@eine-welt-netz-nrw.de Kennwort: Südafrika 2706

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.Mit besten Grüßen das OrganisationsteamChris Boppel, Tina Jerman, Aisha Noor (Eine Welt Netz NRW); Vera Dwors (Südafrika Forum NRW); Michael Hänsch (Katholische Kirche in Düsseldorf); Andreas Hennig (Eine Welt Beirat Düsseldorf); Gabriela Schmitt, Anna Ziener (Eine Welt Forum Düsseldorf).

27. Juni 2019

EINLADUNG zum Treffen des Südafrika Forum NRW

um 17:00 Uhr im MAXhaus 

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Südafrika Forum NRW,mit Blick auf unser Treffen am nächsten Donnerstag gibt es wunderbare Neuigkeiten:Nach einer etwas verkürzten Sitzung des Südafrika Forum NRW von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr können wir direkt an einer spannenden Abendveranstaltung teilnehmen!Südafrika nach den Wahlen –
bleibt alles beim Alten oder beginnt eine neue Reform-Ära?
Aus diesem Grund hat sich auch der Ort geändert – wir treffen uns um 17:00 Uhr im MAXhaus, Schulstraße 11, 40213 Düsseldorf.Eine kurze Rückmeldung bis zum 24. Juni wäre uns eine große Hilfe bei der weiteren Vorbereitung, danke.Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, neue Begegnungen und spannende Gespräche!Sonnige Tage bis dahinwünschen der Beirat des Südafrika Forum NRW und die Fachstelle Südafrika!

Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch, neue Projekte, erfahrene Kooperationspartner*innen und kreative Ideen für die kommenden Wochen und Monate!


LITERATURHINWEIS:

Migration und Neuanfang in Südafrika

von Dr. Rita Schäfer

Südafrika ist das wichtigste Einwanderungsland in Afrika. Im Lauf seiner wechselvollen Geschichte kamen Immigranten aus verschiedenen Regionen Afrikas und von anderen Kontinenten. Deshalb lassen sich innovative und konfliktreiche Prozesse von Migration und Globalisierung hier besonders gut erkennen.
Migration ist ein Schlüssel zum Verständnis Südafrikas. Seit Jahrhunderten strukturiert sie die Gesellschaft und beeinflusst Bildung, Religion und Kultur. Einwanderung prägt die gesamte Arbeitswelt – von Winzerbetrieben bis zu Minen und Fabriken. Nationalökonomische Planungen zielten immer darauf ab, Migrationsprozesse zu steuern. Das betraf den Import und die Ausbeutung von Sklaven, Vertrags- und Wanderarbeitern. Couragiert organisierten sie Widerstand gegen die rassistische Kolonialverwaltung und das Apartheidregime.
Südafrika ist auch das Ziel von Kriegsflüchtlingen: Vertriebene und Verfolgte suchen am Kap der guten Hoffnung Schutz vor Gewalt. Das Asylrecht des Landes gilt als vorbildlich und seine Demokratie wird von Menschen, die aus Diktaturen geflüchtet sind, geschätzt. Wie die viel beschworene Regenbogennation die Integration handhabt, ist Thema dieses Buches.

Unsere längjährige Unterstützerin Dr. Rita Schäfer zeigt mit ihrer neuen Veröffentlichung „Migration und Neuanfang in Südafrika“ wieder einmal eine völlig andere Perspektive auf das Land am Kap der Guten Hoffnung und erzählt diese gewöhnt spannend – sehr lesenswert!


 

 

 1. Oktober 2018

Ruth Weiss liest ….aus „Meine Schwester Sara“

Buchhandlung BiBaBuZe, Aachener Straße 1,  40223 Düsseldorf – 19:30 Uhr

»Vielleicht kann ein Buch wie ›Meine Schwester Sara‹ dazu beitragen, dem Hass in unserer Gesellschaft ein wenig den Boden zu entziehen. Man sollte es zur Pflichtlektüre an unseren Schulen machen.« Dieses Zitat stammt vom bekannten Schauspieler Dietmar Schönherr und hat auch nach vielen Jahren nicht an Aktualität verloren.

Ruth Weiss hat in zahlreichen Veröffentlichungen immer wieder Stellung bezogen gegen Antisemitismus, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und die Unterdrückung der Frau. In ihrer frühen Arbeit als Journalistin, später in Sachbüchern und dann auch in Romanen ist es ihr gelungen, den Zusammenhang zu finden zwischen dem Rassismus im Nationalsozialismus und der Apartheitspolitik in Südafrika. Ruth Weiss ist eine Jahrhundertzeugin. 1936 floh sie mit ihrer jüdischen Familie vor dem Naziterror in Deutschland nach Südafrika. Im Exil erlebte sie dort als Jugendliche die Anfänge des Apartheid-Regimes. Als Korrespondentin bereiste sie beinahe den gesamten afrikanischen Kontinent

Ihr bekanntester Roman „Meine Schwester Sara“ erzählt die Geschichte einer Burenfamilie die sich entschließt, eine deutsche Kriegswaise zu adoptieren. Nachdem sich ein halbes Jahr später herausstellt, dass Sara Jüdin ist, entzieht insbesondere der Familienvater, ganz Patriarch und Mitglied der nationalistischen Apartheidregierung Sara daraufhin seine Liebe. Als Studentin schließt sich Sara, durch den am eigenen Leib erlebten Rassismus motiviert, dem Widerstand gegen das Apartheidregime an. Feinfühlig werden in diesem Roman die Familienstrukturen dargestellt und die Familienmitglieder vor dem Hintergrund von Tradition, Erziehung und menschlicher Unzulänglichkeit gezeigt. In der  Veranstaltungen werden Passagen aus „Meine Schwester Sara“ gelesen und Ruth Weiss schildert einzelne Situationen aus ihrem eigenen Leben. Sie wird von dem Übersetzer, Lektor und Literaturvermittler Lutz Kliche begleitet und unterstütz.

In Kooperation mit

Arbeit und Leben DGB / VHS NRW und dem Eine Welt Forum Düsseldorf

sowie EXILE Kulturkoordination e.V.

Die Veranstaltung wird von Engagement Global gefördert und ist kostenlos!
Anmeldungen bitte an Gabriela Schmitt, Arbeit und Leben DGB/VHS NRW schmitt@aulnrw.de

 


09. September 2018

Messe FAIR FRIENDS Westfalenhallen zu Dortmund

Südafrikas Weinfarmen – Lebens- und Arbeitsbedingungen der Farmer*innen im Weinanbau

Auf Südafrikas Weinfarmen bedeutet Fair Trade klarere Regeln und eine verbesserte Beziehung zwischen Arbeiter*innen und Management. Doch die Bezahlung bleibt extrem niedrig, die Armut garantiert. Wirklichen ökonomischen Wandel bringt der faire Handel nicht. Aufgrund schlechter Lebens- und Arbeitsbedingungen hat sich die Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika dazu bewogen, sich mit den Farmarbeiter*innen der Weinbranche Südafrikas im Hinblick auch auf die Lieferkettenverantwortung der Weinimporteur*innen, Fair Trade Organisationen und Supermarktketten auseinander zu setzen.

Simone Knapp, von der KASA aus Heidelberg, wird uns am Sonntag um 14:00 Uhr in Halle 2 die Bedingungen im Weinanbau in Südafrika näher bringen und auf die Herausforderungen hinweisen, inwiefern sich der Faire Handel weiterentwickeln muss. Die Ausstellung der KASA „Farmarbeiter*innen erheben ihre Stimme!“ wird während der gesamten Messezeit in Halle 2 zu sehen sein.


07. September 2018

M.U.K.A. – Broken

Messe FAIR FRIENDS Westfalenhallen zu Dortmund – 13:00 Uhr

1994 – das Ende der Apartheid – war für die Menschen in Südafrika eine Zeit voller Umbrüche. Viele Jugendliche zog es von den Townships in die Zentren der Städte, wo sie sich häufig auf der Straße wieder fanden. Hier nahm M.U.K.A.-Project 1995 seinen Anfang. In einem „Shelter“ der Evangelischen Friedenskirche Johannesburg, trafen sich Jugendliche, die ursprünglich aus Soweto stammten, und begannen gemeinsam Theaterstücke zu entwickeln. Sie nannten sich „Most United Knowledgeable Artists“ – kurz M.U.K.A. – und verarbeiteten in ihren Inszenierungen ihre Erfahrungen als Straßenkinder. Für ihre Auftritte machten sie Straßen, Gemeindezentren und Kirchen zu ihrer Bühne.

M.U.K.A. als Zufluchtsort

Heute ist das Projekt eine feste Institution in Hillbrow, einem sozialen Brennpunkt im Zentrum Johannesburgs. Bei M.U.K.A Project kommen Kinder und Jugendliche aus allen Bevölkerungsgruppen des Ghettos zusammen. Zurzeit erarbeiten knapp 100 junge Menschen in alterspezifischen Gruppen Theaterstücke und traditionelle Tänze. Außerdem machen sie dazu die Musik und organisieren Workshops. Aus der Handvoll Straßenkinder von einst sind professionelle Theater- und Projektmanager geworden.


16. August 2018

MPUMALANGA RISING

Am Donnerstag auf der Leinwand um 20:00 Uhr im Fiege Open Air Kino, Bochum

Immer am Donnerstag starten die neuen Hollywood-Blockbuster in den Kinos und auch ein Film aus unseren Reihen wird an diesem Donnerstag vor großem Publikum zu sehen sein – MPUMALANGA RISING!Seit vielen Jahren eng mit dem Südafrika Forum NRW verbunden ist Rudi Kretschmer – ein Lehrer an der Gesamtschule Wuppertal Ullendahl-Katernberg und der Initiator des gesamten Projektes Mpumalanga Rising. Seit über 11 Jahren fliegt er immer wieder nach Südafrika, um dort an verschiedenen Projekten zu arbeiten. Dazu kommen jedes Jahr aufs Neue deutsche Schüler*innen mit, die tatkräftig Projekte unterstützen und das Leben auf dem afrikanischen Kontinent kennenlernen.Die Bochumer Medienproduktionsfirma FilmArt hat ihren Sitz im Bermuda3eck. Seit mittlerweile 10 Jahren unterstützt FilmArt das Projekt Mpumalanga Rising und blickt somit auf eine filmische Chronik zurück. Im Jahr 2017 realisierte FilmArt mit der Unterstützung von Simeon Klein / Sone Media und Marius Buschmann / Buschmann Photography das bislang aufwendigste Filmprojekt in der Projekthistorie.http://www.mpumalanga-rising.com/https://www.fiegekino.de/


18. Juli 2018

Nelson Mandelas zum 100. Geburtstag

Feiern Sie mit uns und allen Menschen in Südafrika!Hier finden Sie Informationen, wie in Südafrika an Nelson Mandela erinnert wird.Sein eindrucksvolles Leben wird in Texten, Reden, Interviews/Dokufilmen und Fotos lebendig veranschaulicht.Viel Freude und Inspirationen beim Lesen, Hören und Anschauen!http://www.sahistory.org.za/people/nelson-rolihlahla-mandelahttps://www.nelsonmandela.org/content/page/biographyhttps://www.nelsonmandela.org/content/page/the-life-and-times-of-nelson-mandelahttps://www.youtube.com/watch?v=mk_vXTra4b0http://www.mandelahistory.org/https://www.mandeladay.com/http://www.madibasjourney.southafrica.net/


16. Juni 2018

Der Tag der Jugend – ein weiterer wichtiger Tag des Erinnerns

Der 16. Juni ist ein nationaler Feiertag in Südafrika. Es ist der Tag der Jugend. Er erinnert an den Aufstand von Schülerinnen und Schülern in Soweto am 16. Juni 1976. Die Kinder und Jugendlichen protestierten an diesem Tag und in den folgenden Wochen für bessere Bildung und gegen das Afrikaans als Prüfungssprache. Denn sie fürchteten, wegen der rigiden Vorgaben durch die Sprache des weißen Apartheidregimes, welches die Sprache als exklusives Herrschaftsinstrument nutzte, ihrer Schulabschlüsse, Zukunfts- und Berufsperspektiven beraubt zu werden. Den Protesten in Soweto folgten Demonstrationen in anderen Townships. Die Polizei ging brutal gegen die Demonstrierenden vor und schoss die Schüler*innen nieder. Hunderte Tote und Verletzte waren die Folge. Weiße Polizisten zeigten ihr rassistisches und sexistisches Machtverständnis auch in Vergewaltigungen von Mädchen. Kein Täter wurde strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen.

https://www.sahistory.org.za/topic/june-16-soweto-youth-uprising

https://www.sahistory.org.za/topic/youth-and-national-liberation-struggle-1894-1994

http://www.sahistory.org.za/people/hector-pieterson

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/eine-stunde-history-der-aufstand-von-soweto

http://ewn.co.za/2016/06/13/First-on-EWN-What-happened-to-the-man-who-carried-Hector-Pieterson

http://ewn.co.za/2018/05/17/sam-nzima-to-be-remembered-at-memorial-service

Danke an Dr. Rita Schäfer – freiberufliche Wissenschaftlerin, Autorin und Gutachterin für Entwicklungsorganisationen – für diesen Beitrag!


 

27. April 2018

Freiheitstag – nationaler Feiertag in Südafrika

Am 27. April 1994 fanden die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika statt. Erstmals in der Geschichte des Landes durften alle volljährigen Bürgerinnen und Bürger wählen! Vor und während der Apartheid war dieses ein Privileg der weißen Minderheit. Die schwarze Bevölkerungsmehrheit war von freien und unabhängigen Wahlen ausgeschlossen worden. Während des Kampfes gegen das Apartheidregime hatten unterschiedliche Widerstandsgruppen das Recht auf politische Partizipation als Staatsbürger*innen eingefordert.

Zur Erinnerung an den ersten gemeinsamen Urnengang nach der Abschaffung der Apartheid ist der 27. April, der Freiheitstag, ein nationaler Feiertag in Südafrika.

http://www.sahistory.org.za/article/south-african-general-elections-1994

http://www.sahistory.org.za/article/elections-post-apartheid-south-africa

http://www.sahistory.org.za/article/timeline-20-years-democracy-1994-2014

Danke an Dr. Rita Schäfer – freiberufliche Wissenschaftlerin, Autorin und Gutachterin für Entwicklungsorganisationen – für diesen Beitrag!


 

18. April 2018

Denis Goldberg – „It´s life, and life is wonderful“

Für diejenigen unter uns, welche am vergangenen Sonntag nicht in Kapstadt sein konnten, um persönlich mit Denis Goldberg zu feiern – unter folgendem Link gibt es einige bewegende Momente zu sehen:   https://www.youtube.com/watch?v=MSp9yGLZxBc&feature=youtu.be

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17. April 2018

Rückblick auf die Landeskonferenz des Eine Welt Netz NRW in Bonn das Südafrika Forum NRW hat gemeinsam mit dem bundesweiten FachForum Internationales einen spannenden Workshop angeboten:

Fundament oder Stolperstein – wenn Partnerschaftsarbeit auf Politik trifft

We have to do our homework!“ – das betonte Marta Benavides auch noch einmal ganz energisch am Nachmittag des zweiten Konferenztages in Bonn. Sie eröffnete damit eine intensive Diskussion mit Ulrike Thönniges vom TATORT – Straßen der Welt e.V., Gabriela Schmitt vom Südafrika Forum NRW und den 25 Teilnehmer*innen des Workshops.

Mehr zum Workshop: Die Gründung des Vereins TATORT erfolgte 1998 im Nachgang zu den Dreharbeiten des legendären WDR-Krimis „Manila“. 20 Jahre ist es her, dass erstmals ein Sonntags-Abend-Krimi mit einem entwicklungspolitischen Bezug gedreht wurde und seit dem setzten sich bekannte Schauspieler*innen wie Dietmar Bär,  Klaus J. Behrendt, Joe Bausch und weitere Mitarbeiter*innen des WDR weltweit für Kinderrechte ein – vor allem auf den Philippinen und in neuer Zeit auch in Swaziland im Südlichen Afrika. Bildungsprojekte, der Schutz  junger Menschen vor Ausbeutung und eine Impfkampagne gehören genauso zur Arbeit von TATORT e.V. wie die Unterstützung des Fairen Handels – vor allem durch die Mango Monkeys zum Karneval in Köln. Monika Thönnies  sieht durchaus die Freiheiten einer Organisation, die in der Hauptsache von Spenden und Sponsoring lebt und an keine staatliche Förderung gebunden ist. Die Arbeit des Südafrika Forum NRW stellte Gabriela Schmitt vor. Ursprünglich wurde die Partnerschaft zwischen den Regierungen der südafrikanischen Provinz Mpumalanga und der des Landes Nordrhein-Westfalen im April 1995 gegründet– in Solidarität mit dem neuen, unabhängigen Land und zur Unterstützung der jungen Demokratie. Berufliche Bildung, die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen und der Wohnungsbau standen  im Vordergrund. Im weiteren Verlauf kamen Themen wie gute Regierungsführung, Gesundheit, Bildung, Jugend, Sport Gesundheit und HIV/Aids, Sport und Jugend als Felder der Zusammenarbeit hinzu. Seit dem Jahr 2013 ruht die vertraglich verfasste Zusammenarbeit auf Regierungsebene. Im Jahr 2001 entstand auf zivilgesellschaftlicher Seite das Mpumalanga Forum NRW, unter dessen Dach sich diverse Organisationen, Initiativen und Partnerschaftsgruppen zusammentaten. In den 15 Jahren der Zusammenarbeit entstanden Verbindungen über die Grenzen Mpumalangas hinaus in  die Provinzen Gauteng, Free State, Limpopo, Western Cape, weshalb das Forum 2015 in Südafrika Forum NRW umbenannt wurde. Die Wirkung des zivilgesellschaftlichen Engagements in der Partnerschaftsarbeit entfaltet sich in vielfältigen Projekten, auch wenn die  vertraglich verfasste Kooperation ruht.

Was passiert, wenn wir mit unserer Arbeit politischer werden? Wofür entscheiden wir uns, wenn wir ein klassisches Hilfsprojekt realisieren könnten, die Menschenrechte unserer Partner jedoch bedroht sind und wir unsere Arbeit nicht weiter führen können, wenn wir auf solche Situationen aufmerksam machen? Das waren die Fragen, mit der sich die Teilnehmer*innen im Anschluss an die beiden Inputs beschäftigten. Es wurde deutlich, dass wir in der internationalen Partnerschaftsarbeit durchaus unterschiedliche Herangehensweisen als erfolgreich erlebt haben. Wir brauchen die strukturiert und kontinuierlich arbeitenden Projekte und Organisationen, die häufig an politische Entscheidungen und Verwaltungsvorgänge gebunden sind. Und wir brauchen sie genauso, die Unabhängigen, die Bewegungen von Unten – die aufschreien und anklagen. Immer, wenn es nötig ist! Motivierende Schlussworte fand auch an dieser Stelle wieder unser Gast aus El Salvador: Marta Benavides sieht international Kooperationen und Partnerschaften als Fundament für eine friedliche Entwicklung. Gemeinsame politische Kampagnen zu den SDG können die notwendige Öffentlichkeit schaffen und den erforderlichen Druck auf die politischen Entscheider*nnen ausüben, um die Ziele der Agenda 2030 tatsächlich umzusetzen. Vor allem die kleinen NGO und zunehmend die nicht an feste Strukturen gebundenen und flexible organisierten politischen Bewegungen haben die Kraft und die Energie, eine Veränderung zu erreichen. “Every project is a peace in the big puzzle and everything what we are doing is political!“


 

11. April 2018

Gruß an Denis Goldberg

Ganz herzliche Glückwünsche zum 85. Geburtstag!

Mit großer Freude senden wir die allerbesten Geburtstagsgrüße an Denis Goldberg in Kapstadt.

Lieber Denis, wir wünschen Dir einen zauberhaften und frohen Festtag, ein wunderschönes Fest mit Freundinnen und Freunden und deiner Familie um dich herum und vor allem Gesundheit.

Wir sind Dir sehr verbunden und dankbar für alle Besuche, Vorträge, Inspirationen, Einblicke und Erklärungen der komplexen Situationen in Südafrika. Wir danken Dir für Deine Gastfreundschaft, wenn wir Dich in Hout Bay besuchen durften – für uns waren das einzigartig intensive Erlebnisse und sicher unvergessliche Momente.

Solidarische Grüße gehen ebenfalls auf den Weg ans Kap – du hast immer gegen die Apartheid gekämpft und bleibst Deinen Idealen treu, das ist keine Selbstverständlichkeit. Du bist ein wahrer Zeitzeuge. Am 11. April 1933 wurdest du in Kapstadt geboren, wurdest früh Mitglied in der Kommunistischen Partei und hast Umkhonto we Siswe, den bewaffneten Arm des African National Congress, als technischer Offizier unterstützt. Nach Deiner Verhaftung auf einer Farm in Rivonia musstest Du eine jahrzehntelange Strafe verbüßen. Für uns unvorstellbar, wie schrecklich die 22 Jahre in Haft gewesen sein müssen. Wir bewundern Deinen Widerstandsgeist, Deine Kraft, unter den Bedingungen gleich mehrere Fernstudien erfolgreich zu absolvieren. Nach dem Ende der Apartheid hast Du die neue ANC-Regierung in wichtigen Infrastrukturaufgaben beraten.

Immer noch widmest Du Dich mit großer Begeisterung außergewöhnlichen Projekten und Initiativen: In der Kronendal Musikakademie für Kinder und Jugendliche aus zuvor benachteiligten Gemeinden und im Aufbau eines Kunst- und Kulturzentrum in Hout Bay – beides liegt Dir besonders am Herzen und wir wünschen Dir, dass deine Ideen und Träume dort Wirklichkeit werden – nun ein schönes Fest mit viel Musik und Freude!

Aus dem endlich frühlingshaften Nordrhein Westfalen grüßen dich ganz herzlich

das Südafrika Forum NRW – insbesondere der Beirat des Forums und die Fachstelle Südafrika / Geschäftsstelle SAF

http://www.sahistory.org.za/people/professor-denis-theodore-goldberg


02. April 2018

Zum Tode von Winnie Mandela

Am 2. April 2018 verstarb Winnie Mandela im Alter von 81 Jahren. Sie war am 26. September 1936 geboren worden. Während der jahrzehntelangen Haft von Nelson Mandela auf Robben Island kämpfte seine damalige Ehefrau Winnie gegen das repressive und brutale Apartheidregime weiter. In der internationalen Anti-Apartheidbewegung war sie eine Symbolfigur des Widerstands. Nach dem Ende der Apartheid wurden auch problematische Aspekte ihrer politischen Biographie bekannt. Hier finden Sie Informationen über ihr Leben und Nachrufe.

http://www.sahistory.org.za/people/winnie-madikizela-mandela

https://www.timeslive.co.za/politics/2018-04-02-in-pictures–the-life-of-winnie-madikizela-mandela

https://www.youtube.com/watch?v=Pmo2mYkP4D

https://www.youtube.com/watch?v=bDKAWilLIYw

https://www.news24.com/SouthAfrica/News/madikizela-mandela-was-a-defender-of-the-vulnerable-parliament-20180402

http://www.bbc.com/news/world-africa-43621112

http://www.dw.com/de/anti-apartheid-k%C3%A4mpferin-winnie-madikizela-mandela-gestorben/a-43227033

https://www.tagesschau.de/ausland/winnie-mandela-nachruf-101.html


21. März 2018

Südafrikanischer Menschenrechtstag

Dr. Rita Schäfer ist Ethnologin und Buchautorin – sie forschte viele Jahre in Südafrika, Namibia und Simbabwe zu Schwerpunkten wie Gender in Afrika, Menschenrechten und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Mit ihrem heutigen Beitrag zum Menschenrechtstag in Südafrika startet sie eine neue Reihe, mit der wir auf unserer Homepage regelmäßig auf aktuelle Themen in Südafrika hinweisen wollen – wir danken ihr herzlich für die Unterstützung des Südafrika Forum NRW!

Am 21. März ist der südafrikanische Tag der Menschenrechte. Er erinnert an das Sharpeville
Massaker, als friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten gegen die rassistischen
Passgesetze von der Polizei brutal niedergemetzelt wurden. 69 Menschen starben im
Kugelhagel: 51 Männer, acht Frauen und zehn Kinder. Die meisten wurden erschossen, als sie
flohen. Davon zeugen die Kugeln in ihren Rücken. Mindestens 180 Protestierende wurden
verletzt, zum Teil schwer.
Es war ein folgenreicher Tag für Südafrika, denn das Apartheidregime rief den
Ausnahmezustand aus und verbot politische Organisationen, wie den Pan African Congress
(PAC), der diesen Protest organisiert hatte, und den African National Congress (ANC). Bei
weiteren Protesten in vielen Städten bzw. Townships wurden etliche Tausend
Aktivisten*innen verhaftet. Heute ist der 21. März ein nationaler Gedenktag.
Den großen Stellenwert des Sharpeville Massakers belegt die Tatsache, dass für die
Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) dieses Ereignis die zeitliche Zäsur bildete,
um politisch motivierte Gewalt während der Apartheid aufzuarbeiten. Und Nelson Mandela
unterzeichnete 1996 in Sharpeville die neue Verfassung Südafrikas.
Auch international ist dieser Tag bedeutend: Der UN-Sicherheitsrat verurteilte bereits am 1.
April 1960 die Polizeigewalt gegen die friedlichen Demonstranten*innen und forderte ein
Ende der Apartheid. Einige Jahre später erklärten die Vereinten Nationen (UN) den 21. März
zum internationalen Tag gegen Rassismus. Weltweit finden in dieser Zeit „Internationale
Wochen gegen Rassismus“ statt.
Zudem gibt es den internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember, den
Organisationen und staatliche Institutionen in Südafrika ebenfalls für
Menschenrechtsaktionen nutzen. Die südafrikanische Regierung sagt, man müsse immer
wachsam sein und sollte Verstöße gegen die Menschenrechte melden. Als Beispiele nennt sie:
Menschenhandel, Kinderarbeit, Gewalt gegen Frauen, Kinder, alte Menschen oder
verletzliche Gruppen. In Südafrika finden auch 2018 wieder viele Aktionen statt, die an das
Sharpeville Massaker erinnern und die Verwirklichung der Menschenrechte anmahnen.
Hier sind Informationen für den Schulunterricht, Berichte von Theaterprojekten oder
südafrikanischen Stadtverwaltungen und politische Plakate aus einem Archiv zur Geschichte
des Widerstands gegen das Apartheidregime.
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10. März 2018

Gustav-Stresemann-Institut in Bonn

21. Eine-Welt-Landeskonferenz

Das Südafrika Forum NRW ist Mitveranstalter des Workshops am 10. März 2018 in Bonn

Fundament oder Stolperstein …. oder wenn Partnerschaftsarbeit auf Politik trifft!?

Unsere internationalen Kooperationen und Partnerschaften stehen immer auch in politischem Kontext – unter guten wie auch schlechteren Bedingungen. Was bedeuten  Krisen und Spannungen für unsere Arbeit? Wie gehen wir mit Konflikten um? Wie behandeln wir „heiße Eisen“ wie Menschenrechte, „Shrinking Spaces“ oder Extraktivismus?  Wie nehmen wir uns und unsere Partnerländer bei der Umsetzung der SDG in die Pflicht?

Inputs und anschließende Debatte mit:

Marta Benavides, ENLACES for Sustainability, El Salvador

Ulrike Thönniges, Tatort-Straßen der Welt e.V., Köln, tbc

Gabriela Schmitt, Beirat Südafrika Forum NRW, Düsseldorf

Moderation: Vera Dwors, agl-Bundeskoordinatorin Internationales

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen diesjährigen LaKo

Eine Welt in unsicheren Zeiten – Globales Engagement und der Faktor Sicherheit
Eine Welt Landeskonferenz am 09./10.03.2018 im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn
In Zeiten zunehmender globaler Unsicherheit und gewalttätigen Konflikten stellt die Konferenz in
Impulsen, Diskussionen, Workshops und dem kulturellen Rahmenprogramm die Frage nach einem
angemessenen Eine Welt Engagement und dem richtigen Verhältnis von Sicherheits- und
Entwicklungspolitik. Weitere Informationen unter www.eineweltnetznrw.de/lako.
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05. Februar 2018

20.00 Uhr – Café Central International – Grillo Theater Essen

Politische Verantwortung und kommunales Handeln – Am Beispiel Kohleimporte und Menschenrechte
POLITISCHER SALON Essen

Es diskutieren:
Dr.-Ing. Marita Hilgenstock | RWE AG, Political Affairs / Corporate Responsibility
Jörg Nierhaus | STEAG GmbH, Chief Compliance Officer
Armin Paasch | Misereor, Politik und Globale Verantwortung
Vera Dwors | Amt für MÖWe der Ev. Landeskirche Westfalen,
Fachstelle Südafrika Forum NRW
Moderation: Kay Bandermann I Wirtschaftsjournalist
Zur Einführung eine szenische Lesung aus dem Stück „Der Besuch
der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt, vorgetragen von
Schauspieler*innen aus dem Ensemble des Grillo-Theater Essen
Der Eintritt ist frei!
Nach dem Auslaufen der heimischen Kohleförderung wird in
deutschen Steinkohlekraftwerken zunehmend Importkohle
verfeuert. Ein Teil der Importkohle stammt aus Kolumbien oder aus
Südafrika. Der Steinkohlebergbau in Kolumbien wird mit Menschenrechtsverletzungen
und gravierenden Umweltschäden in Verbindung gebracht.
Die Energieversorger RWE und STEAG sind ebenfalls Importeure von
Steinkohle aus Kolumbien und Südafrika. Die Stadt Essen ist Anteilseigner
beider Unternehmen. Die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte
sehen Unternehmen in der Verantwortung in ihrer gesamten Lieferkette die
Menschenrechte zu achten.
Wie weit reicht die Verantwortung deutscher Energieversorger hinsichtlich
Menschenrechtsverletzungen bei Importkohle aus Kolumbien oder
Südafrika? In welcher Rolle und Verantwortung stehen die kommunalen
Anteilseigner? Können Kommunen Einfluss auf die Einkaufspolitik der
Energieversorger im Sinne der Umsetzung der UN-Leitlinien nehmen?